Klein anfangen

Ich denke, ich täte mir manchmal leichter, wenn ich Leuten, die mich in Sachen Vertrieb und Marketing um Rat fragen, große, spektakuläre Strategien vorschlagen würde. Multi-Plattform-Strategien, die zehntausende Friends/Likes/Followers zur Folge haben. Die einen coolen Namen haben. Stattdessen komme ich mit banalen Dingen daher. Oftmals ist die Enttäuschung dem Gegenüber ins Gesicht geschrieben:

  • Regelmäßig Kontakthalten mit Kunden? 
  • Nachhaken bei früheren Angeboten? 
  • Vorträge halten? 

Nein, das ist nicht, was sich viele erhofft haben. Auch mein E-Book "Der Arme Poet" enthält keine bahnbrechenden Vorschläge, Tipps, Ideen. Und zwar aus dem einfachen Grund, es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen:

  • Angebote schreiben und rechtzeitig abschicken.
  • Sich immer wieder melden.
  • Anderen helfen, ohne dass für einen selbst etwas rausspringt.
  • Mit früheren Kunden in Kontakt bleiben.

Sachen, die nerven können. Die nicht sofort die großen Erfolge bringen. Die erst auffallen, wenn sie nicht oder schnell schnell gemacht werden:

  • Angebote nicht Korrekturlesen (lassen). 
  • Folien kurz vor knapp im Zug zusammenschustern und vergessen, in der Fußzeile das Kundenlogo zu ändern. 
  • Ausschreibungen nur überfliegen und daraufhin ein unvollständiges Angebot abgeben. 
  • Irgendwann mal nachfragen. 

95,1 Prozent pünktlich

Wer das für kleinlich, pingelig, perfektionistisch hält, dem gebe ich ein anderes Beispiel: Veranstaltungen. Wenn das Essen oder nur der Nachtisch nicht gut ist, werden sich die Leute daran erinnern und darüber reden. Dass der Vortragsraum zu kalt, zu warm war, die Stühle unbequem. Die Toiletten nicht sauber. Die Bedienungen unfreundlich. Da können die "großen Dinge", Location oder Vorträge, noch so gut sein.

Oder die Bahn im Fernverkehr im Jahresdurchschnitt 79,1 Prozent im Fernverkehr oder 95,1 Prozent im Nahverkehr pünktlich sein. Das zählt nicht. In Erinnerung bleiben die paar Male, bei denen es nicht der Fall war.

Ein anderes Beispiel war das Hotelzimmer, das ich für einen Vortragenden eines Kundenevents gebucht habe. Statt einem Einzelzimmer gab es eine Suite zum gleichen Preis. Selbst nach drei Jahren erinnerte er sich daran. Klar, das war, wie die Verspätungen bei der Bahn, nicht planbar.

Was ich sagen will: Kümmer dich zuallerst um die kleinen Dinge. Ein Anruf, eine E-Mail. Das ist viel effektiver. Außerdem:
"Getting organized in the normal routines of life and finishing little projects you've started is an important first step toward realizing larger goals. If you can't get a handle on the small things, how will you ever get it together to focus on the big things?" Joyce Meyer