[Tag 23] Glöckchen vs. Blaskapelle – woran du eine gute Idee erkennst


Eine häufige Frage, die ich gestellt bekomme und mir auch oft stelle: Welche der vielen Ideen, die ich habe, soll ich verfolgen? Was lohnt sich?

Mein Coach Nicola Bird hat jüngst eine wirklich gute Antwort darauf gegeben. Sie nannte das "Wisdom vs. Thought", Weisheit vs. Gedanke (leider war das im Rahmen des Simplicity Inner Circles, der nur für Mitglieder zugänglich ist).

Glöckchen vs. Blaskapelle

Sinngemäß sagte Nicola, dass die wirklichen guten Ideen, diejenigen, die einer Art innerer Weisheit entsprechen, leise daher kommen. Ein Glöckchen, das man bei all dem Lärm überhört. Es ist eine Gewissheit, bei der man nichts hinterfragen muss.

Anders dagegen die Ideen, für die wir uns sofort begeistern, die uns zunächst unheimlich viel Energie geben. Sie gleichen oft einer Blaskapelle, viel uffta uffta täterä. Nur machen wir dann nie den ersten Schritt, weil wir das Zweifeln, das Grübeln anfangen. Dazu gehören auch Dinge, bei denen wir erst andere um Rat fragen: "Was denkst du? Was hältst du von der Sache?" Dinge, die von "ich sollte, ich müsste, es wäre schon besser ..." begleitet werden.

Wie eine richtig gute Idee klingt

Ein konkretes Beispiel für Weisheit war mein Ziel, 3.000 km im Jahr mit dem Rad zu fahren. Das kam mir beim Autofahren, aus dem Nichts. Statt lange rumzugrübeln, ob ich es wirklich schaffe, ob ich wirklich Lust darauf habe, ob mein Rennrad dafür ausreicht ..., legte ich am nächsten Tag, 15.08.2012, einfach los. Im Kopf hatte ich ausgerechnet, ich müsste 10 km pro Tag fahren, dann würde es klappen. Keine Blaskapelle im Kopf, einfach nur "ich mach das mal, mal schauen, was passiert".

Ich hatte damals keine Ahnung, warum ich das machen sollte. Rückblickend hat es geholfen, dass meine Migräne der Vergangenheit angehört.

Beispiele für Blaskappelle gibt es bei mir auch viele. Da wäre der Blog zum Thema Backen, den ich machen wollte. Begleitet wurde er von Zweifeln, ob es wirklich das ist, was mir Spaß macht. Ob es nicht erst besser wäre, erst Fotografieren zu lernen. Viel "soll, könnte, müsste". Aber auch viel uffta uffta täterä, viel Begeisterung. Dennoch ist es bis heute eine Idee geblieben.

Viel Lärm für nichts

Heißt das, Blasmusik im Kopf ist schlecht? Nein, aber versuch auch mal auf das Glöckchen zu hören. Das Unspektakuläre. Die Dinge, die aus dem Nichts kamen, bei denen du nicht andere um ihre Meinung bitten musst. Sachen, die du einfach machen "musst", auch wenn du vielleicht, wie ich beim Rad fahren, nicht weißt, wozu das gut sein soll.

Wenn du zurückblickst, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass oftmals die sehr guten Ideen wenig Getöse im Kopf verursacht haben. Du hast einfach gewusst, was der nächste Schritt ist. All die anderen Dinge, die seit Monaten auf der To-Do-Liste stehen, werden begleitet von Zweifeln, Unsicherheit oder der Tatsache, dass man sie immer wieder aufschiebt. Auf dann, wenn mal Zeit ist. Vielleicht ist es einfach zu viel Lärm.

In diesem Sinne ein fröhliches: "Kling Glöckchen klingelingeling, kling Glöckchen kling"!

Foto: Darla دارلا Hueske auf Flickr